Neue Deutsche Medienmacher. Der Ruf nach einer diversen Medienwelt

In den deutschen Redaktionen ist die Botschaft, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, bislang viel zu wenig angekommen. Denn noch immer stellen Menschen mit Migrationsbiographien eine klare Minderheit dar. Aus dieser Situation und Not heraus, haben es sich die Neuen Deutschen Medienmacher zur Aufgabe gemacht, mehr Vielfalt in die Medien zu bringen.

„Wir sind nicht die besseren Journalisten, aber auch nicht die schlechteren“

Die Hürden für Migrant*innen reichen von der Bewerbung bis hin zur Arbeit in der Redaktion selbst, denn oft sind sie auf das Themengebiet der “Migration” begrenzt. Wie Chadi Bahouth, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, richtig formuliert ist “die Bilingualität (…) sicherlich ein großer Vorteil, nicht nur sprachlich: Wer mit ausländischem Hintergrund in Deutschland aufgewachsen ist, wurde fast zwangsläufig für verschiedene Kulturen sensibilisiert.” Diese Perspektivenvielfalt wäre ein großer Vorteil für alle Redaktionen. Aus dieser Motivation heraus sind einige Mentoringprogramme für Nachwuchsjournalist*innen aus Einwandererfamilien entstanden, die als Sprungbrett in die Medienwelt dienen sollen.

Weil ein Wort nicht einfach nur ein Wort ist

Weiters setzt sich die Interessengemeinschaft für eine klischee- und stereotypfreie Berichterstattung über Migrant*innen ein. Ein großes Augenmerk wird auf eine adäquate Wortwahl gelegt: Das “Glossar” der Neuen Deutschen Medienmacher soll als Schreibhilfe für Journalist*innen dienen und bietet die Möglichkeit, das eigene Wording zu überdenken.

Im Hinblick dessen, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der die “Ängste der Bürger*innen” im Zusammenhang mit Migration immer wieder auch von den Medien geschürt werden, leisten die Neuen Deutschen Medienmacher einen wesentlichen Beitrag zum Integrationsprozess. Der Einsatz für mediale Vielfalt und sprachliche Gerechtigkeit wäre auch in Österreich nicht nur wünschenswert, ja sogar notwendig.

Quellen

Elena-Riccarda Hennig ist Studierende am Institut für Publizistik -und Kommunikationswissenschaft in Wien

 

 

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