Was wir diesen Sommer lesen, hören und uns anschauen werden. Die Tipps der Initiative Minderheiten!

Auch wenn der Sommer in diesem Jahr anders werden wird, freuen wir uns auf ein paar unbeschwerte und leichte Tage am Neusiedler- und am Wörthersee, im Salzkammergut, auf der Donauinsel und am Schwarzen Meer. Das Team der Initiative Minderheiten hat auch heuer wieder spannende Bücher, Filme und Musiktipps zusammengestellt und wir verraten hier, was wir lesen, hören und uns in diesem ungewöhnlichen Sommer anschauen werden:

Lydia Novak (Vorstand): Filmcasino on the Road

Achtung, Achtung! Rundreise im Angebot! Destinationen: Amazonas – Grand Canyon – Australien – Das Ende der Welt uvm. Gereist wird unter anderem mit einem Tourbus, einem türkisen Ford Thunderbird, mit dem Traktor und zu Fuß. Gepäck: nicht notwendig. Klingt verlockend? Absolut! Reisen beginnt ja bekanntlich im Kopf, diesen Sommer beginnt es auch auf der Leinwand. Das Kino, das Medium der Bewegung, geht auf Reisen, und wir dürfen mit! Das Filmcasino in Margareten bietet mit dem Sonderprogramm „Filmcasino on the Road“ das perfekte Heilmittel für Fernweh und Reisefieber. Bon Voyage! Detaillierter Reiseplan: On the Road. Und hier der neue Sommerhit von BASBARITENORI – Čaboga

 

Gamze Ongan (Zeitschrift Stimme): Rückblick auf den Sommer meiner Kindheit oder Bekanntschaft mit Deutsch – Österreichisches St. Georgs-Kolleg Istanbul  – Sommerlektüre in Trabzon

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jana Sommeregger (Vorstand): Stark. Rebellinnen von heute von Kathrin Köller und Anusch Thielbeer:

Das Buch porträtiert in Text und Bild Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren, die sich für ein gerechtes und selbstbestimmtes Leben einsetzen. Ihre Betätigungsfelder reichen von der Friday for Future-Bewegung über Rechte für Transpersonen und Bildungspolitik; so erzählt etwa Nadjeshda davon, wie sie Armut zum Thema macht und Yamuna berichtet, wie sie öffentlich gegen Rechtsradikalismus auftritt, aber auch musische Interessen für Kunst, Architektur usf. werden beleuchtet.
Stärkend, inspirierend und auch im Hinblick auf die Diversität der Protagonist*innen beispielhaft gestaltet.

Kathrin Köller, Anusch Thielbeer: Stark. Rebellinnen von heute. Gabriel Verlag 2020. Ab 12 Jahren.

 

Jessica Beer (Vorstand): Je tiefer das Wasser von Katya Apekina

Selten habe ich mich von einem Titel so verführt gefühlt, doch bei diesem Roman verrät er einen so bösen, im wahrsten Sinn des Wortes untergründigen Sinn für schwarzen Humor, das ich genauer wissen wollte, wer und was sich dahinter verbirgt. Das überraschende, raffiniert erzählte Debüt der russisch-amerikanischen, in Los Angeles lebenden Autorin Katya Apekina nennt sich „The deeper the water, the uglier the fish“: Damit ist über Familienverhältnisse im allgemeinen und die des Romans im besonderen auch schon alles gesagt. Zwei Schwestern, die bei ihrer psychotischen, manipulativen Mutter in Louisiana aufwachsen, werden zu ihrem getrennt lebenden Vater – einem erfolgreichen Schriftsteller – nach New York verfrachtet. Für die eine der totale Verrat, für die andere eine mehr als ödipale Liebesgeschichte. Weitere zentrale Rollen in diesem Tiefseedrama, das genau die Dinge erzählt, auf die in Familien üblicherweise kein Licht fällt, spielen: der stotternde New Yorker Nachbar, ein stalkende Literaturstudentin, der ehemals beste Freund des Vaters, der sich als junger Mann in der Bürgerrechtsbewegung engagierte, und die beste Freundin der Mutter, die es leid ist, ununterbrochen Menschen zu retten, die nicht gerettet werden wollen. Das deutsche „Je tiefer das Wasser“ unterschlägt zwar schamhaft die zweite Hälfte des Originaltitels, ist aber dennoch großartig und lesenswert.

Katya Apekina: Je tiefer das Wasser. Suhrkamp Verlag, Berlin 2020

 

Cornelia Kogoj (Büro): Buch- und Musiktipps

Anstatt mit dem Zug nach Rijeka, geht´s heuer mit dem Dr. Richard-Bus nach Oberwart/ Felsőőr/Borta/Erba. Mit im Gepäck die aktuelle Ausgabe der Stimme Selbstbstimmt Leben – 100 Jahre Behindertenbewegung und diese Bücher: Versteckte Jahre von Anna Goldenberg, The Street. Die Straße von Ann Petry, Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters von Dmitrij Kapitelman und Christus kam nur bis Eboli von Carlo Levi.

 

 

 

 

 

 

 

Zudem wird mich der Sound dieser vier Musiker*innen ins Südburgenland begleiten: Doris Troy mit Just One Look, Soap&Skin What’s going on?, Meho Puzić Moj brate u tudjini und Sofie mit Asleep.

 

 

 

 

 

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