Kategorie: persönliche Betrachtungen
DER OPTIMIST: Es ist nicht alles schlecht. Wir können uns heute einiges leisten: neue Kleidung, Auto, Eigentumswohnung in der Seestadt, Theater, Konzert und Weihnachtsmarkt. Wer fleißig und willens ist, bekommt eine gutbezahlte Stelle, mit Homeoffice und Work-Life-Balance, 14 Gehälter, fünf Wochen Urlaub. Es gibt Schlimmeres. DER NÖRGLER: Nur wenn man sich umzuschauen weiß. Global-nördlicher Echoraum und schichtspezifische Filterblase heißen die neuen Mauern, gegen die sich jeder eiserne...
Es gibt wieder einmal schlechte Nachrichten. Gottlob nichts Trauriges, Verstörendes und Leidvolles aus dem Privatleben, obwohl sich meine akuten Schulter- und Magenschmerzen, der halbierte Schlaf oder die melancholische Stimmung durchaus sehr privat anfühlen. Die wohl biografisch fundierte Wahrnehmung manch öffentlichen Informationsflusses bereitet mir und vielen mir bekannten Personen derzeit Unwohlsein. Der Angriff der türkischen Armee in Begleitung der lokalen Platzhalter auf Rojava; die dadurch angespannte geopolitische Lage...
Ich will heute von FOBO plaudern. Wenn Sie wirklich geglaubt haben, ich würde hier über die Insel der Psychodeligen schreiben, wo anständig blau abgefüllte Politiker vor einiger Zeit Glock-Spiele mit einer pedikürevergessenen russischen Schauspielerin veranstaltet hatten, dann haben Sie sich geschnitten – und zwar am Polizeipferdeschwanz. Das Video hat es zwar Kurz ein Wochenende lang die Strache, äh Sprache verschlagen, ist aber mittlerweile so Schnee von gestern,...
Was sagt es aus, wenn die größte Oppositionspartei der Republik zwei Tage benötigt, um den Rücktritt des amtierenden Innenministers zu fordern, nachdem dieser sich in der ORF-Sendung „Report“, also im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und zur besten Sendezeit, mit der imperativen Aussage zu Wort meldet, das Recht habe der Politik zu folgen und nicht die Politik dem Recht und diese Aussage bezieht sich auf die Europäische Menschenrechtskonvention? Was sagt...
Ein gutes Jahr beginnt mit … genau: mit einer Liste der Gedenk- und Feiertage, die im selbigen auf die Menschheit zukommen werden, zumindest auf die Menschheit in Österreich. Ein Blick ins Internet verrät da Einschlägiges. Es wird ein gutes Jahr, Bedeutungsschwangeres fließt im Land der Berge talaufwärts hin zu seiner Bestimmung. Ja, die Berge! Kaiser Maximilian I., einer der größten Habsburger überhaupt, der stets friedliebend regiert (25...
Es ist eine junge Tradition (he, Sprachpatrouille, ist das jetzt ein Oxymoron?), dass ich in diesem Blog mittlerweile immer den letzten Eintrag des Jahres anfertigen muss. Der Sachverhalt wird von Kolleg_innen damit begründet, dass ich keine Kinder und deswegen eine Menge Zeit hätte, jenseits des Einkaufsstresses, zudem religions- wie brauchtumstechnisch gelassen, die Weihnachtszeit zu verleben und nebenher Blogeinträge zu schreiben. Ich vermute allerdings etwas anderes hinter diesem...
Letzte Woche wurde eine Studie über die Bekanntheit des KZ Mauthausen veröffentlicht: 96% der Befragten kennen das Stammlager in Mauthausen, aber weniger als die Hälfte kennt eines der knapp 50 Außenlager des KZ Mauthausen. Dabei gibt es einfache Möglichkeiten sich damit vertraut zu machen.
Es gibt Dinge, die so nerven, dass sie schon strukturell sind. Oder gerade deswegen nerven sie. Das ist ein bisschen wie der Unterschied zwischen dem Rassismus der Leute und dem strukturellen Rassismus. Rassismus der Leute hat oft mit schlechter Erziehung zu tun, viel mit Willen zur Herrschaft, dem Wunsch nach Durchsetzung eigener Interessen, gelegentlich mit Bildungsferne, wie man sagt, und der schädlichen Weltanschauung der Leute. Nicht ganz...
Das Jugendwort des Jahres 2017 lautet: I bims. Mit ähnlicher Egozentrik betrat auch das Jahr 2018 die Bühne der Geschichte, als wollte es uns sagen: Die Achterjahre haben’s in sich, I bims. Ihr werdet euch noch wundern, was alles bei mir möglich ist. So sage auch ich: Hallo, I bims wieder. Ich hatte das letzte Jahr heimgeschickt und eröffne dieses, vong Blog her (auch so ein Jugendsprachdings)....
Ich habe ein sehr einfaches Gemüt. Sieht man von meinen Angststörungen und den dadurch verursachten psychosomatischen Beschwerden ab, die ihrerseits mitunter sehr komplexe Stimmungsschwankungen nach sich ziehen können, bin ich ein offenes Kinderbuch in leichter Sprache. Die Tatsache seelischer Bescheidenheit (O sancta simplicitas!) drückt sich in meinem Fall im jährlichen Rückblickkonsum aus. Immer wenn Kälte die Mitbürger_innen auf die Straße treibt, damit sie durch heftiges Punschtrinken einerseits...