Verbunden mit der Initiative Minderheiten: Beat Weber, Unterstützer und Mitkämpfer

Heute in unserer Jubiläumsreihe: Beat Weber. Vor rund zwanzig Jahren, als wir Beat kennengelernt haben, war er einer der wenigen Menschen mit Wirtschafts-Know-How in unserem Umfeld, der den berühmten Slogan der Wirtschaftskammer „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“ als Mythos dekonstruierte.

Foto: 1991, privat

Was hat Dich rund um das Jahr 1991 politisch bewegt?

Ich glaube, das war hauptsächlich die Frage des EU Beitritts Österreichs, der zu dieser Zeit in Verhandlung stand, und die in der Öffentlichkeit diskutierte Frage, ob das als drohender Verlust von Errungenschaften, als „neuer Anschluss“ an eine Übermacht, oder als Ausbruch aus einer Isolation zu werten ist.

Wer hat Dich politisch am meisten geprägt?

Dass in meiner Familie unterschiedliche Staats- und Religionszugehörigkeiten präsent und mitunter spürbar waren, und die Erfahrung, dass es ein Spannungsfeld zwischen Leistungs- und Status-Orientierung im Bildungsbürgertum gibt, waren rückblickend betrachtet wohl wichtige Bruchlinien, die meine Selbstfindung und meine Auseinandersetzung mit der Welt beeinflusst haben. In der Jugend lief die Vertiefung für mich eher über englische Popmusik, als Erwachsener eher über die Sozialwissenschaften.

Welche sind für Dich die wichtigsten (minderheiten-)politischen Errungenschaften der vergangenen 30 Jahre?

Der EU-Beitritt 1995 war für Österreich sicher eine wichtige Zäsur, die über die Zeit eine Vielzahl auch von minderheitenfreundlichen rechtlichen und institutionellen Anpassungen gebracht hat.

Was beschäftigt Dich heute?

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit Geld als einem Fokus gesellschaftlicher Auseinandersetzungen, und was sich durch Digitalisierung diesbezüglich verändert.

Was charakterisiert für Dich die Initiative Minderheiten und was möchtest du uns zum Geburtstag mitgeben?

Die Initiative Minderheiten war und ist aus meiner Wahrnehmung immer ein Magnet und Sammelbecken für sympathische, engagierte und interessante Menschen. Ich habe sie nicht alle auf einmal kennengelernt, und auch nicht alle im selben Kontext, aber über die Jahre immer wieder neue. Möge es so bleiben!


Beat Weber, geboren 1970 in Wien, hat Volkswirtschaft studiert und ist Bankbeamter in Wien.

 

 

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